Unsere Katzen sind Fleischfresser und ernähren sich hauptsächlich von Eiweißen/Proteinen. Nichtsdestotrotz benötigen Katzen Kohlenhydrate, die im Körper zu Zuckeruntereinheiten abgebaut werden und als Hauptenergielieferant dienen. Der Transport des Zuckers in die einzelnen Zellen obliegt dem Insulin, welches in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Kommt es zu einer Resistenz gegenüber diesem Hormon bzw. zu dessen Mangel (z.B. durch Bauchspeicheldrüsenerkrankungen), so reichert sich Glukose im Blut der katze an – es kommt zur so genannten Hyperglykämie.
Die Zuckerkrankheit (=Diabetes mellitus) tritt bei ungefähr 0,5% aller Hunde und Katzen auf – Tendenz steigend. Die Symptome lassen sich auf die oben genannten physiologischen Zusammenhänge zurückführen: Die Tiere trinken auffällig viel; der Harnabsatz ist erhöht. Durch den Zuckermangel in den Zellen fehlt Energie; die Tiere haben ständig Hunger und fressen vermehrt. Trotzdem nehmen sie ab, denn ihnen fehlt es an verwertbarer Energie. Die Katzen werden lethargisch; ihr Fell stumpf und glanzlos. Oft bemerkt der Besitzer die Krankheit erst, wenn sie schon relativ weit fortgeschritten ist.
Die Erkrankung tritt meist im mittleren bis fortgeschrittenen Alter auf; männliche kastrierte Hauskatzen sind häufiger betroffen. Übergewicht erhöht das Erkrankungsrisiko enorm. Die Diagnose kann nur durch eine Blutuntersuchung gestellt werden. Andere Grunderkrankungen müssen weitestgehend ausgeschlossen werden.
Die Aussichten des Diabetes mellitus hängen stark von der Erkrankungsursache, einer frühzeitigen Erkennung und entsprechender Therapie ab. Wichtig sind streng einzuhaltende Fütterungszeiten und –mengen; am besten geeignet sind kommerzielle Spezialfutter.